Bei der Histaminintoleranz liegt eine Unverträglichkeit des Stoffes "Histamin" vor, der in vielen Nahrungsmitteln enthalten ist und verschiedene Beschwerden im Körper verursachen kann.
Ähnliche Krankheiten
Symptome | Juckreiz, Hautrötungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Erbrechen, Quaddelbildung, Asthmaanfälle |
Diagnose | Histamin-Intoleranz-Test (Blut, Urin) Ernährungs-Symptom-Tagebuch, |
Behandlung | Diät, Antihistaminikum |
Histaminintoleranz (HIT) ist eine Enzymmangelerscheinung, bei der Betroffene das exogene Histamin aus der Nahrung nicht ausreichend abbauen können. Man unterscheidet zwischen einer vorübergehenden und einer dauerhaften Histaminintoleranz.
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Bei der Histaminintoleranz liegt eine Unverträglichkeit des in fast allen Nahrungsmitteln enthaltenen Stoffes Histamin vor. Eine eindeutige Diagnose ist, im Gegensatz zu anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, schwer. Experten schätzen, dass rund ein Prozent der Bevölkerung von einer Histaminintoleranz betroffen ist. Über 80 Prozent davon sind Frauen, die vorwiegend im mittleren Lebensalter sind. Dabei wird von vielen Medizinern vermutet, dass bei den meisten Betroffenen die Histaminunverträglichkeit nicht angeboren ist, sondern erst im Laufe des Lebens erworben wurde.
Wir geben Ihnen im Folgenden Auskunft darüber, welche Ursachen und Symptome Histaminintoleranz hat, wie sie diagnostiziert wird und welche Behandlungsmethoden helfen können.
Bei der Histaminintoleranz handelt es sich um eine Unverträglichkeit des Stoffes "Histamin", der in vielen Nahrungsmitteln enthalten ist und verschiedene Beschwerden im Körper verursachen kann. Dazu zählen u.a. Hautausschlag, Bauchschmerzen, Durchfall und Übelkeit.
Das Krankheitsbild der Histaminintoleranz ist nicht einheitlich, da die Symptome je nach Ursache und Person variieren sowie unterschiedlich stark auftreten können. Hinzu kommt, dass ihre Symptome mit denen anderer Krankheitsbilder durchaus identisch oder ähnlich und deshalb schwer abgrenzbar sind. Nicht immer liefert die Diagnostik eindeutige Hinweise auf die Histaminunverträglichkeit.
Die Histaminintoleranz wird auch als Histaminunverträglichkeit und fälschlicherweise auch als „Histamin-Allergie” bezeichnet. Falsch ist diese Bezeichnung deshalb, da das Immunsystem, anders als bei klassischen Allergien, nicht beteiligt ist. Allenfalls handelt es sich um eine sogenannte „Pseudoallergie”, d.h. um ein Krankheitsbild, dessen Symptome denen einer Allergie ähnlich sind.
Bisher geht man davon aus, dass die alleinige Ursache einer Histaminintoleranz eine Störung beim Abbau des Enzyms Diaminoxidase (DAO) ist. Aufgrund des vermuteten Enzymdefekts als Ursprung wurde der Begriff Histaminintoleranz geprägt. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse lassen Zweifel an einem Enzymdefekt als einzige Ursache aufkommen. Sie stellen deshalb die Begrifflichkeit in Frage und empfehlen stattdessen die Bezeichnung „Histaminunverträglichkeit”. Zudem ist bei einigen Menschen die Histaminausschüttung normal, obwohl der DOA-Spiegel sehr niedrig ist. Bei Anderen ist die Histaminausschüttung stark erhöht, obwohl genügend DAO vorhanden wäre und keine anderen allergischen Erkrankungen die Histaminausschüttung erklären könnten.
Histamin ist ein Eiweißstoff, der aus der Aminosäure Histidin in Blutzellen und in Nervenzellen gebildet und gespeichert wird. Histamin kann durch bestimmte Reize im Körper freigesetzt werden. Diese Reize können körpereigene Enzyme, bestimmte Nahrungsmittel, durch Entzündungen bedingte chemische Reize, verschiedene Medikamente oder auch physikalische Reize wie Sauerstoffmangel oder Verletzungen sein.
Histamin übt als biologischer Botenstoff verschiedene Funktionen im menschlichen Körper aus. Es senkt den Blutdruck, indem es die Blutgefäße erweitert, und regt die Magensaftsekretion an. Als Nervenbotenstoff oder Neurotransmitter reguliert Histamin unter anderem die Lernfähigkeit, den Appetit, Emotionen, das Gedächtnis sowie den Schlaf-Wach-Rhythmus.
Histamin fungiert auch als Botenstoff für Entzündungsreaktionen. Diese Eigenschaft ist für die typischen Allergie-Symptome verantwortlich, also dafür, dass es zu Juckreiz, Hautrötungen, Durchfall, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Erbrechen, Quaddelbildung und Asthmaanfällen kommen kann. Obwohl die genannten Symptome an eine Allergie erinnern, werden bei Personen mit Histaminunverträglichkeit im Blut keine Allergieparameter gefunden. Neben der körpereigenen Produktion wird Histamin auch über die Nahrung aufgenommen. Es ist in nahezu jedem Nahrungsmittel enthalten, wobei die Histamin-Konzentration jeweils sehr unterschiedlich sein kann.
Ein gesunder menschlicher Organismus ist durch verschiedene Enzymsysteme in der Lage, über Lebensmittel aufgenommenes Histamin zu kontrollieren und „unwirksam“ zu machen. Ist allerdings die Histamindosierung sehr hoch, können auch die Regulationssysteme eines gesunden Menschen versagen. Abhängig von der Histaminmenge, die verzehrt wird, kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen, beispielsweise beim Verzehr von verdorbenem Fisch. Der natürliche Regulierungsmechanismus kann außerdem durch Alkoholkonsum, durch bestimmte Medikamente wie z.B. Schmerzmittel, blutdrucksenkende Mittel und Chemotherapeutika deaktiviert werden. Gleiches gilt für Magen-Darm-Erkrankungen. Darüber hinaus gibt es Menschen, die bereits auf geringe Mengen Histamin empfindlich reagieren. Insoweit ist es schwierig zu klären, ob die genannten auftretenden Reaktionen auf eine Unverträglichkeit oder auf eine Histaminüberdosierung zurückzuführen sind.
Die Symptome der Histaminintoleranz treten auf, wenn mehr Histamin im Körper vorhanden ist als er abbauen kann. Dieser Überschuss kann auf unterschiedliche Weise entstehen, bspw. durch den Verzehr histaminhaltiger Lebensmittel, einen gestörten Histaminabbau, den Einfluss von Medikamenten, eine vermehrte körpereigene Histaminproduktion aufgrund von allergischen Reaktionen (Heuschnupfen) oder durch assoziierte Erkrankungen.
Eine mögliche Ursache für die Histaminunverträglichkeit kann eine erworbene oder eine sehr selten vorkommende angeborene Störung beim Histaminabbau sein. Dabei spielen zwei Enzyme eine wichtige Rolle. Das Enzym Histamin-N-Methyl-Transferase befindet sich im Innern von Zellen und kann dort das Histamin deaktivieren. Im Zusammenhang mit der Störung des Histaminabbaus hat das Enzym Diaminooxidase (DAO) allerdings eine wichtigere Bedeutung, da es außerhalb der Zellen Histamin abbauen kann. Es ist also das Enzym, das für den Abbau von Histamin aus Lebensmitteln verantwortlich ist.
DAO wird beim Menschen im Darm, in den Nieren und in der Plazenta produziert. Bei einem vorübergehenden oder permanenten Mangel an DAO oder bei einer Hemmung des Enzyms im Dünndarm, kann das Histamin nicht oder nur teilweise abgebaut werden, sodass es zu einem Überschuss kommt. Damit DAO seine volle Wirkung entfalten kann, braucht es für den Abbau Hilfsstoffe, zu denen die Vitamine B6 und C gehören. Es besteht deshalb auch die Möglichkeit, dass ein Mangel an diesen Vitaminen die Enzymfunktion zumindest einschränken kann. Außerdem gibt es Medikamente, die die Aktivität von DAO negativ beeinflussen können.
Bestimmte Medikamenten können dafür sorgen, dass übermäßig viel Histamin aus den Zellen freigesetzt wird. Dem gegenüber gibt es auch Medikamente, die den Abbau von Histamin beeinflussen. Diaminooxidase baut nicht nur Histamin ab, sondern auch weitere Stoffwechselprodukte. Werden durch die Einnahme bestimmter Medikamente größere Mengen dieser Stoffwechselprodukte produziert, wird das DAO dadurch gebunden und kann weniger Histamin abbauen. Infolgedessen steigt die Histaminkonzentration an. Eine direkte Hemmung der Diaminooxidase-Funktion ist ebenfalls durch einige Medikamente möglich.
Medikamente, die zu einer vermehrten Freisetzung oder einem gehemmten Abbau von Histamin führen können, sind u.a.:
Histamin und seine Vorläuferprodukte sind in einigen Getränken und in nahezu allen Lebensmitteln enthalten. Allerdings variiert der Histamingehalt, da er von den jeweiligen Verarbeitungsprozessen (bspw. Reifung oder Gärung) bestimmt wird. Histaminreiche Nahrungsmittel können die Konzentration des Histamins im Körper erhöhen. Der Histaminumsatz gerät aus dem Gleichgewicht, wenn der Histaminabbau nicht entsprechend steigt, sodass es zu den für die Histaminintoleranz typischen Symptomen kommt.
Einige pflanzliche Lebensmittel enthalten viel Histamin, zu denen unter anderem Tomaten und Spinat gehören. Es befindet sich außerdem in leicht verderblichen Nahrungsmitteln, die entweder mit Mikroorganismen belastet sind, oder solchen, die durch Fermentation gewonnen werden. Zur ersten Gruppe gehören beispielsweise Fisch, zur zweiten Gruppe vor allem Wurst, Käse, Sauerkraut, Bier, Wein und Hefeextrakt. Deshalb sollten Menschen, die empfindlich auf Histamin reagieren, Fisch nur frisch verzehren, Hartkäse möglichst nicht in Verbindung mit Alkohol konsumieren und Lebensmittel meiden, die mit Hilfe von Mikroorganismen hergestellt werden.
Es gibt bestimmte Erkrankungen, die als Begleiterscheinung eine Histaminintoleranz bedingen. Das gilt unter anderem für einige entzündliche Darmerkrankungen, bei denen es zu einem Mangel am Enzym Diaminooxidase (DAO) kommen kann. Eine daraus resultierende höhere Konzentration an Histamin kann dazu führen, dass Symptome einer Histaminintoleranz auftreten. Es gibt weitere Erkrankungen, die zu einer reduzierten Aktivität von DAO führen können. Dazu zählen zum Beispiel Leberzirrhose, Hepatitis, chronisches Nierenversagen und Nesselsucht.
Ein hoher Histaminspiegel kann im menschlichen Körper verschiedene Symptome hervorrufen, die typisch für eine Histaminintoleranz und denen einer Allergie sehr ähnlich sind. Besonders empfindlich in Bezug auf eine erhöhte Histaminkonzentration reagieren unter anderem die Blutgefäße im Gehirn, in der Haut und im Herzen. Aber auch Magen, Darm und die Bronchien reagieren sehr schnell und intensiv auf Histamin.
Histamin hat die Fähigkeit, bestimmte Zellen in der Haut zu aktivieren. Diese setzen darauf allergene Inhaltsstoffe frei, die das Hautbild verändern oder die Haut reizen. So entstehen die für eine Histaminintoleranz typischen Quaddeln und ein starker Juckreiz. Histamin erhöht außerdem die Durchlässigkeit kleiner, in der Haut befindlicher Blutgefäße, sodass die Haut besser durchblutet wird und Rötungen aufweist.
Die genannten Quaddeln treten als kleine Schwellungen auf der Haut auf. Die betroffenen Hautpartien sind meist rot gefärbt oder haben eine weiße Färbung, mit roter Umrandung. Die Quaddeln treten meist nur an einzelnen Körperteilen auf, können sich jedoch über den gesamten Körper verteilen. In den meisten Fällen verschwinden sie nach einem Tag wieder - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass die Ursache für die Quaddelbildung ihre Wirkung verloren hat.
Ebenso unangenehm wie die Quaddelbildung ist der starke Juckreiz. Allerdings haben Betroffene nicht das Verlangen, die Quaddeln aufzukratzen. Stattdessen wird gerieben oder gedrückt, um den Juckreiz zu lindern. Deshalb rötet sich die Haut aufgrund der gesteigerten Durchblutung noch mehr. Ein Grund dafür ist, dass Histamin zu einer Freisetzung von Stickstoffmonoxid führt, wodurch die Blutgefäße erweitert werden, was wiederum zu einer Erwärmung und Rötung der betroffenen Hautpartien führt.
Auch im Gehirn können Blutgefäße aufgrund der Freisetzung von Stickstoffmonoxid geweitet werden. Hierdurch können Kopfschmerzen entstehen. Darüber hinaus kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindelgefühl, Müdigkeit sowie einer verminderten Aufmerksamkeit kommen.
Die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System aufgrund einer hohen Histaminkonzentration sind ebenfalls unangenehm. Es können Herzrasen und Herzstolpern auftreten. In Einzelfällen kann es sogar zu einem Schockzustand mit schnellem Herzschlag und Blutdruckabfall kommen. Beispielhaft sind erweiterte Gefäße in den Beinen, die ein Absacken des Blutes bedingen, das nicht zum Herzen zurücktransportiert werden kann. Das bedeutet, dass das Herz nur noch wenig neues Blut in den Körperkreislauf pumpen kann. Glücklicherweise kommt es bei einer Histaminintoleranz nur in sehr seltenen Fällen zu diesem sogenannten „anaphylaktischen Schock”.
Eine hohe Histaminkonzentration kann sich auch auf den Magen-Darm-Bereich auswirken. Die Magensäureproduktion steigt und auch die Darmmuskeln werden stärker aktiviert. Hierdurch kann es zu folgenden Symptomen kommen: Krämpfe, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall. Diese Beschwerden treten insbesondere dann auf, wenn die erhöhte Histaminzufuhr durch die Aufnahme von Lebensmitteln bedingt ist.
Auch der Genitaltrakt kann von einer erhöhten Histaminkonzentration betroffen sein. Im weiblichen Körper wird Histamin vor allem in den Eierstöcken und in der Gebärmutter produziert. Dort hat es die Aufgabe, die Östrogenkonzentration zu erhöhen. Das Hormon Östrogen ist u.a. bei der Menstruation dafür verantwortlich, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht, wodurch Menstruationsbeschwerden auftreten können. Manchmal kann es somit zu vermeintlichen Regelbeschwerden als Folge einer Histaminintoleranz kommen, bzw. es kommt zu einer Verstärkung des Menstruationsschmerzes. Man vermutet auch, dass eine erhöhte Histaminkonzentration im Blut, Mitursache für Fehl- oder Totgeburten ist.
Die erhöhte Histaminkonzentration wirkt sich meist während oder unmittelbar nach einer histaminreichen Mahlzeit oder nach dem Genuss von Alkohol aus. Manchmal fängt die Nase an zu laufen oder sie ist verstopft. Im Extremfall können sich diese Symptome zu einem Asthmaanfall mit starker Atemnot ausweiten. Leidet der Betroffene bereits an Asthma, baut sein Körper im Vergleich zu einem gesunden Menschen weniger Histamin ab. Dadurch reichert sich auch unabhängig von der Nahrungsaufnahme vermehrt Histamin in den Bronchien an, was einen Asthmaanfall auslösen kann.
Haut:
Verdauungstrakt:
Herz-Kreislauf-System:
Atemwege:
Zentrales Nervensystem:
Genitalbereich:
Die Symptome der Histaminintoleranz ähneln denen einer Allergie. Das bedeutet, dass sie im Zusammenhang mit der Aufnahme von Nahrung auftreten können, aber nicht müssen. Sie können ebenso schubweise auftreten oder chronisch andauern, sodass der Betroffene einen möglichen Zusammenhang mit seiner Ernährungsweise nicht erkennen kann. Auch wenn es bestimmte Leitsymptome gibt, so ist die Bandbreite der unspezifischen Symptome groß und vor allem individuell verschieden, was die Diagnose erschwert.
Sobald die genannten Symptome regelmäßig auftreten oder von einer gewissen Dauer sind, ist ein Arztbesuch angeraten. Das gilt umso mehr, wenn sie die Lebensqualität beeinträchtigen und zu massivem Unwohlsein führen.
Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt bzw. Allgemeinmediziner. Unter Allgemeinmedizinern gibt es heute einige, die über ein spezielles Fachwissen und Erfahrung mit Histaminunverträglichkeit verfügen. Ansonsten wird der Hausarzt den Patienten für die notwendige differenzialdiagnostische Abklärung zu einem Facharzt weiterleiten. In Betracht kommen unter anderem
Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, ein Kompetenzzentrum für Allergologie oder Mastozytose aufzusuchen.
Es gibt einige Erkrankungen, deren Symptome denen der Histaminintoleranz sehr ähnlich sind. Dazu gehören unter anderem Laktoseintoleranz, Reizdarm-Syndrom, Nahrungsmittelallergien, Glutenunverträglichkeit, Fructoseintoleranz sowie chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.
Um den behandelnden Arzt bei der Ursachenforschung zu unterstützen und um die Histaminunverträglichkeit von anderen Krankheitsbildern abzugrenzen, ist es sehr sinnvoll über längere Zeit Tagebuch über die Ernährung und zeitlich auftretende Beschwerden zu führen. Es bedarf jedoch einiger Disziplin, Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit, denn nur ein lückenlos geführtes Ernährungs- und Symptomtagebuch ist wirklich hilfreich. In einer Tabelle wird eingetragen, welche Nahrungsmittel, Genussmittel, Getränke sowie Medikamente zu welcher Uhrzeit gegessen, getrunken oder eingenommen wurden. Daneben werden die auftretenden Symptome notiert einschließlich ihrer Intensität. Das gilt auch für Gewürze und Fertigprodukte, deren Name und Hersteller ebenfalls vermerkt werden sollten, wobei die Liste der Zutaten und Zusatzstoffe beispielsweise mit dem Smartphone oder einer digitalen Kamera festgehalten und dokumentiert werden können.
Heute gibt es einige hilfreiche Apps fürs Smartphone, die einem bei der detaillierten Dokumentation der Ernährung und Symptome helfen (bspw. Histamin, Fructose & Co oder Ernährungs- & Symptom Tagebuch).
Nicht selten haben Patienten mit einer Histaminintoleranz bereits zahlreiche Arztbesuche hinter sich, ohne dass eine klare und eindeutige Ursache für ihre Beschwerden gefunden werden konnte. Es gibt allerdings eine Reihe von Untersuchungen, die helfen können, die Histaminintoleranz zu diagnostizieren:
Es beginnt mit der Anamnese, bei der der behandelnde Arzt den Patienten zunächst bezüglich der Symptome befragt. Dazu gehören auch Fragen nach Vorerkrankungen, Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Der behandelnde Arzt wird unter anderem auch nach der Einnahme von Medikamenten fragen. Auf diese Weise können gezielt Erkrankungen ausgeschlossen und der Kreis der in Betracht kommenden Krankheitsbilder eingegrenzt werden. Zu den auszuschließenden Erkrankungen gehören u.a. Nahrungsmittelallergien und die okkulte Mastozytose.
An die Anamnese schließt eine körperliche Untersuchung an, um die Erkrankung weiter einzugrenzen. Zu den körperlichen Untersuchungen gehören u.a. das Abhören, Abklopfen und Abtasten des Bauches, um mögliche Darmgeräusche oder eine vermehrte Luftansammlungen zu prüfen.
Sofern der behandelnde Arzt aufgrund der bisherigen Befragung und Untersuchung den Verdacht hegt, dass eine Histaminintoleranz vorliegen könnte, wird er eine Blut- und Urinuntersuchung anordnen. Hier kann aufgrund verschiedener Parameter weitere Rückschlüsse gezogen werden. Dazu werden die Histaminkonzentration im Blut und die Aktivität des Enzyms Diaminooxidase (DAO) durch das Bestimmen des Diaminooxidase-Spiegels gemessen und beide Werte zueinander in Relation gesetzt. Von Bedeutung sind außerdem die Messwerte für Vitamin C, Vitamin B6 sowie für Kupfer.
Trotz des hier genannten Tests ist eine Messung des DAO- oder Histamin-Spiegels nicht aussagekräftig genug, um als alleinige Diagnostikmethode für eine Histaminintoleranz herangezogen zu werden. Aus diesem Grund müssen stets weitere Maßnahmen berücksichtigt werden.
Ob die vorliegenden Beschwerden also tatsächlich auf eine Histaminintoleranz zurückzuführen sind, lässt sich erst durch eine Eliminationsdiät bestimmen. Sie sollte nur in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um eine Diät, die in verschiedene Phasen unterteilt ist. In einer Ausschlussphase, einer Entzugsphase und einer Testphase werden bestimmte Nahrungsmittel vom Verzehr ausgeschlossen. Es beginnt meist mit Lebensmitteln, die Zusatzstoffe enthalten und solchen, die täglich verzehrt werden. An die Entzugsphase, in der aufgrund der weggelassenen Lebensmittel Entzugssymptome auftreten können, schließt sich eine Testphase an, in der der Patient seine Ernährung auf andere und neue Lebensmittel umstellt, die jeweils einzeln getestet werden.
Einen einfachen „Histaminintoleranz-Test”, der die Erkrankung eindeutig diagnostiziert, gibt es bislang nicht. Die Diagnose der Histaminintoleranz setzt sich daher aus verschiedenen diagnostischen Maßnahmen zusammen. Neben einer detaillierten Anamnese und Bluttests muss auch immer eine Eliminationsdiät erfolgen.
Generell gilt eine Histaminintoleranz als gesichert, wenn mindestens zwei der typischen Symptome auftreten, eine Besserung durch eine histaminfreie Diät und Antihistaminika sowie eine niedrigere DAO-Aktivität und/oder erhöhter Histaminspiegel vorliegen.
Die Behandlungsmöglichkeiten einer Histaminintoleranz beschränken sich in der Hauptsache darauf, die auslösenden Faktoren zu vermeiden. Das gelingt durch den Verzicht oder den Wechsel von Medikamenten, die die Beschwerden auslösen können, und durch eine Ernährungsumstellung. Eine weitere Möglichkeit ist die medikamentöse Behandlung.
Fast alle Lebensmittel enthalten Histamin. Deshalb ist es für Betroffene wichtig, auf Nahrungsmittel mit einer hohen Histaminkonzentration zu verzichten und die Mahlzeiten möglichst histaminarm zu gestalten. Verzichtet werden sollte auf Hefebackwaren, Käse sowie gepökelte, gereifte und gegorene Lebensmittel. Ebenso achtsam sollten auch die Getränke ausgewählt werden. Bei einer Histaminintoleranz ungünstig ist der Genuss von Rotwein und auch Kaffee sollte auf ein bis zwei Tassen täglich reduziert werden.
Medikamente, die eine Histaminintoleranz auslösen können, sollten in Absprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt oder durch andere, verträglichere Medikamente ersetzt werden. Manchmal ist das aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Dann ist eine vorbeugende Behandlung mit Antihistaminika sinnvoll, um mögliche im Zusammenhang mit einer Histaminintoleranz auftretende Beschwerden zu vermeiden. Antihistaminika blockieren die Andockstellen von Histaminen, die sogenannten Histaminrezeptoren. Trotz des vermehrt auftretenden Histamins fallen die Symptome deutlich geringer aus.
Wer sich konsequent an die Vorgaben der Histaminintoleranz-Diät hält, kann i.d.R. auf Antihistaminika verzichten. Treten trotz der Diät belastende Symptome auf, kann es ausreichen zusätzlich Vitamin C und Vitamin B6 einzunehmen. Diese beiden Vitamine sind elementar wichtig, wenn es um den Abbau von Histamin geht. Wer unter Magen-Darm-Beschwerden leidet, erfährt möglicherweise Linderung durch Mastzellstabilisatoren. Diese Medikamente verhindern, dass Histamin aus den Zellspeichern freigesetzt wird. Handelt es sich um einen Mangel an dem Enzym Diaminooxidase (DAO), das für den Abbau von Histamin verantwortlich ist, kann dieser durch die Einnahme von Kapseln ausgeglichen werden.
Zusammenfassung: Insgesamt ist der Krankheitsverlauf von der Ursache der Histaminintoleranz abhängig. Ist sie ernährungsbedingt, ist der Therapieerfolg maßgeblich an das Verhalten des Patienten und seine Bereitschaft zur Ernährungsumstellung gekoppelt. Ist ein bestimmtes Medikament ursächlich, kann der behandelnde Arzt meist sehr schnell durch die Gabe eines anderen Medikamentes Abhilfe schaffen.
Alles in allem bieten die Therapiemöglichkeiten gute Aussichten auf Besserung für betroffene Patienten. Die im Zusammenhang mit der Histaminintoleranz auftretenden Beschwerden können zwar nicht immer beseitigt, aber zumindest deutlich gelindert werden.
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Dr. Boumediene Kada Benotmane
Schlafmediziner und Allergologe in München
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Dr. Boumediene Kada Benotmane
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